18.09.2010 Nur noch zwanzig Minuten

Frei nach dem Motto: ‚Quälfix hat Herbstfest’  gestaltete unser jährlicher Wanderführer Roland die diesjährige Route durch die Rhön. Mit Herzblut kniete er sich in seine Aufgabe, um die Tour kurzfristig wieder ändern zu müssen – knapp 1200 Radfahrer wären uns dann doch zu ungemütlich geworden auf dem Weg zu unserem Ziel.
So trafen wir uns um 9:30 Uhr zum gemeinsamen Frühstück an der Kneshecke, sangen dem Wirt kurzfristig ein Geburtstagsständchen und frühstückten schließlich gemütlich aus den Rucksäcken. Und diese waren prall gefüllt,gruppe02 die Tische fast zu klein… Nach ausgiebiger Stärkung ging es gegen 10:45 Uhr auf unsere 15 km Strecke. Man hatte zu Beginn das Gefühl mehrfach unnötige Winkel und Steigungen zu nutzen, was das Vertrauen in unseren Wanderführer leicht ins Wanken geraten ließ. Zumindest befanden wir uns auf befestigten Wegen – noch. Bereits auf dem Weg zur Haunequelle, unserer ersten geplanten Rast, kam die Frage nach kurzen Verschnaufpausen, Zigarettenpausen oder einfach aus-Prinzip-Pausen ungewöhnlich häufig auf. Auch wurde schon jetzt – noch zum Scherz – gefragt: ‚wie lange dauert’s denn noch?’ Zur Standartantwort entwickelte sich hier bereits der Satz: ‚noch 20 Minuten’. Dieser Satz sollte uns noch den ganzen Tag begleiten.
klettererGegen 12:00 Uhr waren die 20 Minuten schließlich rum und wir kamen an der Haunequelle an. Hier hatte unsere freundliche Versorgungsfahrzeugführerin Petra bereits einen kleinen Sektempfang für uns vorbereitet. Zum Sekt gab es kleine Spießchen mit Trauben und Käse auf Kräcker. Welch wirklich schöne Überraschung! Nach ausgiebiger Abkühlung der Hunde in der Quelle, zwei Flaschen Sekt für die Menschen und sicherlich mehr als zwanzig Minuten ging es weiter Richtung Steinwand. Bis wir hier jedoch so gegen 15:00 Uhr ankamen mussten zunächst noch einige Höhenmeter überwunden und diverse Pausen unterschiedlicher Längen gemacht werden. Manchmal betrug der Abstand zwischen den Pausen keine fünf Minuten. Ober anders ausgedrückt: zur nächsten

Pause knapp 200m…

kaffepauseDie Steinwand kündigte sich mit wachsender Größe der Basaltsteine an, bis sich schließlich die Wand mit ihren Kletterern vor uns erhob. Nach halber Umkreisung des massiven Basaltschlotes hatten wir das nächste Etappenziel erreicht: Petra und Rainer, welcher zwischenzeitlich zur Unterstützung die Lager gewechselt hatte, waren schon da und hatten den Kaffeetisch gedeckt. Auf der extra im Hänger antransportierten Bierzeltgarnitur waren Kaffee, selbstgebackener Streusel- und Kirschkuchen gedeckt. Ein Traum! Was wünscht man sich mehr?

Nun, jeder Traum geht mal zu Ende. Wir mussten schließlich ja wieder an die Kneshecke. Unser steinwand01ehrgeizig Wanderführer immer vorneweg ging es nun hinten um die Steinwand bergab. Immer noch ein recht schöner Weg. Was nun aber kommen sollte, und so auch von unserem allzeit freundlichen Wanderführer nicht geplant und ich unterstelle mal: auch nicht gewollt war, ist noch nicht mal mit einem Traillauf zu vergleichen!!! ‚Hier muss doch ein Weg sein!’ Dummerweise war da keiner. Somit wurden die Wanderwilligen kurzerhand davon überzeugt, dass das was da nicht vom befestigten Weg ins Dickicht führt, ein Weg ist?!?! (Nicht wundern, so war es.

 
keinwegEinfach noch mal den Satz lesen!) Von den schwierigsten Passagen gibt es leider keine Bilder! Und leider auch nicht davon wie Mirjam, Frank und Roland mittels GPS ihrer Handys eine Standortsuche aktivierten um herauszufinden wo wir denn nun wirklich waren… und wo denn nun dieser Weg ist der hier sein sollte… Petra wartete nun seit mehr als den obligatorischen 20 Minuten – denn nach diesen wollten wir sie an einer Landstraße treffen. Eine telefonische Info klärte zumindest auf, dass bei uns noch alles gesundheitlich in Ordnung ist, wenngleich wir auch nicht wussten wo wir waren. Zwischenzeitlich hatten wir auch wieder einen befestigten Weg gefunden, wenn auch nicht den gesuchten…

Wir kamen der Zivilisation aber wieder eindeutig näher. Wir trafen Petra mit gut 45 Minuten Verspätung. Vonkeinweg02 unserem Ziel konnte uns nun niemand mehr fernhalten. An der Kneshecke kamen wir mit 1 Stunde und 45 Minuten Zeitverzögerung an. Hier wurde zum Ausklang eines abwechslungsreichen Tages lecker geschlemmt.

Es war mal wieder ein ausgesprochen schöner Tag für Mensch und Hund, der einfach jedes Jahr ein Highlight ist und bei dem man sich abends schon wieder auf’s nächste Jahr freut!

Vielen Dank Roland, gut gemacht! Auch wenn ich es bevorzugen würde, das nächste Mal wieder auf befestigten Wegen zu bleiben 😉

 

spacer

Leave a reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.